Historie / Entstehung Preußen RacingTeam Berlin
Eine Übersicht über die Entstehung des Preußen Racing Team Berlin
Eigenes Rennboot
Der Vorstand des MYCP beschloss, ein eigenes Rennboot für die Teilnahme an der Formel ADAC zu kaufen, um es talentierten Nachwuchs-Fahrern aus der eigenen Jugend zur Verfügung zu stellen.
Externe Fahrer
Jens Westphal
Als absoluter Neuling hinter dem Steuer eines Rennbootes fuhr Jens Westphal der Konkurrenz nicht nur hinterher. Er belegte nach dem ersten Renn-Wochenende der Saison auf dem Stausee Oberwald in Hohenstein-Ernstthal einen beachtlichen 11.Platz.
Jens Westphal
Am zweiten Renn-Wochenende in Brodenbach auf der Mosel wurde er jedoch bereits im ersten Sprintrennen an einer Wende durch einen mehr als waghalsigen Überholversuch eines Konkurrenten ohne eigenes Verschulden gerammt.
Mit glücklicherweise „nur“ einigen Prellungen am Körper aber einem sehr stark beschädigten Boot war für ihn das Rennen (und wie sich später herausstellen sollte die ganze Saison) beendet.
Die Reparatur des Bootes zog sich aufgrund einiger unglücklicher Umstände über Wochen hin und so mussten Boot und Fahrer die folgenden Rennen in Lorch am Rhein sowie auf der Talsperre in Kriebstein als Zuschauer verfolgen. Der Plan war, spätestens zum nächsten Rennen im August wieder antreten zu können. Dann stand nämlich das „Heimspiel“ auf der Regatta-Strecke in Berlin-Grünau an. Doch leider kam es in Kriebstein zu einem tödlichen Rennunfall, der zur Folge hatte, das in Grünau kein regulärer Rennbetrieb in dieser Klasse ausgetragen wurde.
In Folge dieses Unfalls wurde das Sicherheitskonzept der Rennboote der Formel ADAC durch die Verantwortlichen in Frage gestellt und eine grundlegende Reform für die nächste Saison beschlossen.
Da mit dieser Reform die Anschaffung eines völlig neuen Bootes notwendig wurde, stellte der Club die noch ausstehenden abschließenden Reparaturen am eigenen Boot ein, um die Mittel lieber in ein neues Rennboot zu investieren.
Damit war auch eine Teilnahme am letzten Rennen in Lauffen auf dem Neckar im September nicht mehr möglich und für unseren Fahrer eine sehr unglückliche Rennsportsaison endgültig vorzeitig beendet.
neues Formel-ADAC-Rennboot
Im Oktober wurden vom ADAC die Weichen für die neue Formel ADAC gestellt. Die Firma Molgaard-Racing entwarf nach den Wünschen der Verantwortlichen ein neues Formel-ADAC-Rennboot und baute einen ersten Prototyp. Im November lud der ADAC die potenziellen Fahrer der Saison 2011 zu einem Testwochenende ein, um das neue Boot vorzustellen und auch gleich für Testfahrten zur Verfügung zu stellen.
Mike Szymura
Der MYCP hatte mittlerweile in dem 17-jährigen Clubmitglied Mike Szymura einen Fahrer für die kommende Saison gefunden. Mike hatte schon einige Erfolge im Nachwuchsbereich vorzuweisen (Hinweis auf Vita in Rubrik „Rennfahrer“) und versuchte sich nun in der Formel ADAC. Er fuhr bereits eine Saison mit einem eigenen Boot in dieser Klasse und stand nun aufgrund der Reform ebenfalls ohne Boot da. Zusammen mit dessen Vater Peter Szymura, der mit einer großen Portion Eigenleistung die Anschaffungskosten für das neue Boot etwas niedriger halten konnte, beschloss man den Kauf des neuen Bootes. So kam Mike zu einem Boot für die kommende Saison und der Club zu einem neuen Club-Rennboot zu deutlich günstigeren Konditionen als ursprünglich befürchtet.
Bereits bei den Testfahrten im November auf der Maas fuhr Mike mit dem neuen Boot beeindruckende Rundenzeiten und Endgeschwindigkeiten. Da kündigte sich schon an, was der Konkurrenz in der nächsten Saison blühen würde...
Saison 2011
In der Saison 2011 war alles neu. Neues Boot, neuer Fahrer. Mike Szymura betrieb das MYCP-Rennboot mit seinem „Powerboat Racing Team Berlin“ und fuhr unter der Flagge des MYCP.
Dabei legte er zum Saisonauftakt auf der Mosel in Brodenbach einen Traumstart hin. Er gewann das Zeittraining, das Sprintrennen und auch alle drei Hauptrennen an diesem Wochenende, was ihm zum Auftakt der Saison die maximal mögliche Punktzahl von 120 einbrachte.
Beim zweiten Rennwochenende konnte diese Leistung fast wiederholt werden. Wieder wurde das Zeitraining gewonnen. Im Sprintrennen kam er „nur“ als Zweiter ins Ziel, um dann aber wiederum alle drei Hauptrennen für sich zu entscheiden und damit den Vorsprung in der Meisterschaft gegenüber der Konkurrenz erneut auszubauen.
Saisonauftakt 2011
Auch beim „Heimspiel“ in Berlin-Grünau konnte Szymura erneut alle Rennen gewinnen und war damit fast schon uneinholbar in der Meisterschaft.
Beim Saisonfinale in Lauffen am Neckar ging es Mike dann ruhig und besonnen an, ließ seinen Hauptkonkurrenten Kim Lauscher aus Löningen ziehen und fuhr souverän den Gesamtsieg in der Formel ADAC ein.
Nach einer „Pleiten-Pech-und-Pannen-Saison“ 2010 konnte der MYCP sich nun über Mikes Deutsche Meisterschaft freuen und kann damit für zukünftige Aufgaben ein „Meisterboot“ sein Eigen nennen.
Im Nachgang zur Saison 2011 entschied sich Mike Szymura für einen Wechsel in eine andere Bootsklasse. Anstatt seinen Titel nach einer überlegenen Saison in der Formel ADAC zu verteidigen, suchte er die Herausforderung und wagte den Aufstieg in die „Formel ADAC Masters“.
Damit war das MYCP-Rennboot für die Saison 2012 wieder frei für einen neuen Fahrer...
Gründung des Preußen Racing Team Berlin
Als Rahmen für die zukünftigen Rennsportaktivitäten des MYC Preußen wurde das „Preußen Racing Team Berlin“ begründet. Hauptbestandteil wird das clubeigene Rennboot sein, das unter dieser Team-Bezeichnung in Zukunft mit den jeweiligen Fahrern an den Läufen der Formel ADAC teilnimmt. Darüber hinaus werden hier zukünftig unter der Leitung des Vorstandes/Sportleiters des Clubs alle Maßnahmen koordiniert, die der Unterstützung des Motorbootrennsports und speziell der Preußen-Rennfahrer dienen.
Als erste markante Neuerung wurde das Rennboot mit einem überarbeiteten Design versehen.
Nach der Sondierung einiger Talente entschied sich der Club, unserem Clubmitglied und Rennfahrer Jens Westphal, bekannt aus der Saison 2010, das Boot für einen zweiten Anlauf im Motorbootrennsport zur Verfügung zu stellen.
Und die neue Saison fing auch gleich erfolgreich an: Am ersten Rennwochenende auf dem Halbendorfer See bei Weißwasser in Sachsen konnte Jens auf Anhieb auf einen beachtlichen dritten Platz vorfahren.
Nach einer dann jedoch glücklosen und unkonstanten Saison verließ Jens den Club und versuchte sich dann unter anderen Bedingungen in anderen Rennklassen.
Motorsportneuling Sascha Schäfer
Anfänglich gelang es dem Club nicht, ein passendes Talent zu gewinnen. Während der laufenden Saison ergab sich dann in Gesprächen mit befreundeten Teams die Gelegenheit einem „Neuen“, der sich beim „Race Cat Germany Powerboat Team“ um ex-Fahrer Gerald Beranek das Cockpit mit enem Teampartner teilen musste, ein eigenes Boot zur Verfügung zu stellen.
So kam der Motorsportneuling Sascha Schäfer mitten in der Saison zum Preußen RacingTeam und konnte sich so noch die letzten zwei Rennen an das neue Boot gewöhnen, um dann in der nächsten Saison richtig anzugreifen.
Das erste Rennen in Grünau begann dann zwar gleich mit einem ordentlichen Crash, bei dem Sascha sogar aus dem Wasser und das sinkende Boot geborgen werden musste, aber man schaffte doch tatsächlich, alles wieder hin zu bekommen, um beim nächsten Lauf wieder anzutreten.
Und da zeichnete sich dann auch schon ab, was der Konkurrenz im nächsten Jahr blühen sollte...
Logo des Preußen RacingTeam Berlin
Mittlerweile führen alle Rennfahrer des MYCP das Logo des Preußen RacingTeam Berlin auf ihren Booten, um so ihre Zugehörigkeit zu demonstrieren.
Die Mitgliedschaft im MYCP bzw. im Preußen RacingTeam Berlin bringt aber auch ganz pragmatische Vorteile mit sich, wie Vergünstigungen und Erfolgsprämien.
Turtle-Test
Zu Beginn des Jahres wurde vom Club ein ausgemustertes Formel 500-Rennboot angeschafft und zur Durchführung von Turtle-Tests präpariert.
Im Mai erhielt der Club vom Deutschen Motoryachtverband die Anerkennung und den Auftrag, zukünftig neben dem bisherigen einzigen Anbieter in Deutschland ebenfalls offizielle Turtle-Tests im Rahmen der Lizensierungsverfahren durchzuführen.
Im Juni wurde der erste offizielle Turtle-Test erfolgreich durchgeführt.
ADAC Motorbootcup Saison 2014
Im ADAC Motorbootcup begann die Saison 2014 auf der Mosel in Traben-Trarbach gleich mit einem Paukenschlag: Sascha Schäfer gewann alle Sprint- und Hauptrennen in der Formel ADAC und setzte sich mit der maximal möglichen Punktzahl an die Spitze der Meisterschaft.
Da er auch in den folgenden Läufen des ADAC Motorbootcups in Brodenbach (Mosel) sowie auf der Kriebstein-Talsperre immer unter die ersten Drei fuhr, führte er die Meisterschaft zur Halbzeit der Saison weiterhin an und kam so als Spitzenreiter zu seinem „Heimrennen“ nach Berlin-Grünau, wo er seine Spitzenposition mit dem Gesamtsieg ausbauen konnte. Da Sascha auch im nächsten Rennen in Rendsburg einen guten zweiten Gesamtplatz einfuhr und damit seinen Meisterschaftsvorsprung festigte, reichte ihm beim Saison-Finale in Düren ein sicher eingefahrener vierter Platz, um den Gesamtsieg einzufahren.
Gewonnene Meisterschaft in der ADAC Masters
Parallel dazu holte unser „ex-Talent“ Mike Szymura, der auf unserem Boot 2011 diesen Wettbewerb gewann, die Meisterschaft in der ADAC Masters. Damit schloss das Preußen RacingTeam Berlin eine maximal erfolgreiche Saison in den ADAC-Rennbootklassen ab mit zwei Meistern, die beide aus unserer Nachwuchsförderung hervorgingen.
Noch während der Meisterfeier beschlossen wir gemeinsam, dass Sascha die nächste Saison weiter im Boot des Preußen RacingTeams fahren wird, um einerseits seinen Titel zu verteidigen und andererseits vor allem weiter Rennerfahrung zu sammeln und sich weiter zu entwickeln, um dann 2016 den Aufstieg in die Formel 4/ADAC Masters zu wagen.
Gute Platzierungen in Kriebstein
Die Saison als Titelverteidiger begann für Sascha mit äußerst durchwachsenen Ergebnissen. Nicht nur, dass mit Maximilian Stilz vom Racingteam Rhein-Neckar ein Konkurrent als scheinbar unschlagbarer Dominator dieser Saison den ersten Platz für sich „gepachtet“ hatte, auch der eigenen Motor schwächelte und so musste sich Sascha mit der Konkurrenz auf den hinteren Plätzen herum schlagen. Wenn der Motor nicht mehr die volle Performance bringt, hilft auch kein fahrerisches Können mehr weiter. Was Sascha sich in den Kurven mühsam erarbeitete, verpuffte auf der nächsten Geraden sofort wieder, da ihm die anderen einfach davon fuhren. So konnte der Titelverteidiger in den ersten Rennen nicht vorne mitfahren, erkämpfte sich aber unter den gegebenen Bedingungen noch beachtliche Mittelfeld-Platzierungen. Nach den Mosel-Rennen in Traban-Trarbach und in Brodenbach entschieden wir, unserem Boot vor dem nächsten Lauf in Lorch am Rhein einen „frischen“ Motor zu verpassen. Und prompt mischte Sascha mit seinem tollen Team wieder vorne mit, fuhr fast in jedem Lauf aufs Podium und kämpfte sich auch im nächsten Rennen auf der Talsperre in Kriebstein in der Meisterschaft kontinuierlich nach vorne.
Beim Heimrennen in Berlin gelang ihm sogar als einziger in dieser Saison, den Meisterschaftsführenden Max Stilz, der sonst alle (!) Läufe der Saison gewinnen konnte, in zwei der vier Läufen zu schlagen.
Dazu gibt es noch eine nette kleine Anekdote: Der Teamchef von Max Stilz hatte dem wiedererstarkten Sascha vor den Rennen in Berlin in einer Wette angeboten, dass er im Falle eines Sieges gegen „seinen Dominator“ Max den restlichen Tag in der Teamkleidung des Preußen RacingTeams auflaufen würde. Nach seinem Sieg im zweiten Sprintrennen vor Max winkte Sascha dem Teamchef schon beim Auskranen mit einem dunkelblauen Team-Shirt entgegen, das er siegessicher im Boot mit sich führte, und zum Anziehen übergeben.
Gruppenbild mit beiden Teamchefs
Mit den guten Ergebnissen beim Heimrennen konnte Sascha sich in der Meisterschaft auf den zweiten Platz vorarbeiten, den er dann bis zum Saisonende festigte und schließlich mit der Vize-Meisterschaft noch einmal erfolgreich abschloss.
Schließlich gab er das Boot nach der Saison an den Club zurück und plant nun seine motorsportliche Zukunft.
Schließlich gab er das Boot nach der Saison an den Club zurück und plante eine motorsportliche Zukunft im eigenen Rennboot.
Startplatz in der Formel 1
Für die Saison 2016 konnten wir keinen Fahrer für das Preußen-Boot gewinnen. Auch Saschas Pläne für den direkten Aufstieg in die ADAC Masters kamen ins Stocken, weshalb er sich erstmal mit einem Jahr „Zwangspause“ zufrieden geben musste.
Dafür gelang es unserem ehemaligen Nachwuchsfahrer Mike Szymura endlich, einen Startplatz in der Formel 1 zu besetzen. In seiner ersten Saison in der Königsklasse des Motorbootrennsports konnte er trotz häufiger technischer Probleme sein fahrerisches Können aufblitzen lassen und einige WM-Punkte sammeln.
jüngster Teilnehmer im ADAC Motorbootcup
Zur neuen Saison hatten wir mit Marvin Liehr wieder einen Fahrer für unser Preußen-Boot. Er kommt aus dem Jugendsport und hat schon einige Jahre Motorsporterfahrung aus dem Schlauchbootslalom sowie der Jugendrennbootklasse GT-15.
Marvin wagte -unterstützt durch sein Familienteam- im Boot des Preußen RacingTeams den Schritt in den Rundstreckenrennsport als jüngster Teilnehmer im ADAC Motorbootcup.
Die guten Ergebnisse seiner Debüt-Saison brachten ihm die Motorboot-Rennsportmeisterschaft des ADAC Berlin-Brandenburg ein, d.h. er war in der abgelaufenen Saison der erfolgreichste Rennbootfahrer des ADAC in Berlin-Brandenburg.
ADAC-Meisterschaftsehrung
Marvin Liehr (li.) und Uwe Brettschneider bei der ADAC-Meisterschaftsehrung beim ADAC Saisonfinale
Vize-Meister hinter Marvin wurde unser „alter Hase“ der Formel ADAC Masters Uwe Brettschneider, der die gesamte Saison über neben seinem eigenen aktiven Rennsport noch intensiv Marvin und dessen Team betreute und ihnen auf und neben dem Rennplatz mit Rat und Tat beistand.
Ein weiteres Beispiel für die gut vernetzte Zusammenarbeit und Unterstützung innerhalb des Preußen RacingTeams war der Einsatz von Mike Szymura, der beim Motorbootrennen in Berlin-Grünau für Marvin und sein Preußen RacingTeam als „Radioman“ fungierte und Marvin über Funk wertvolle Tipps während der Trainingseinheiten und Rennläufe vermittelte.
Auch ex-Preußen-Nachwuchsfahrer Sascha Schäfer kehrte nach einjähriger Abstinenz in den Rennsportzirkus zurück und startete 2017 mit einem eigenen Boot in der Formel ADAC Masters für das Preußen RacingTeam.
Formel ADAC Masters
Auch in 2018 wird Marvin das Preußen-Boot fahren und sein fahrerisches Potenzial mit Hilfe der Erfahrungen aus der Vorsaison weiter ausbauen.
Dazu werden Sascha Schäfer in der Formel ADAC Masters und Mike Szymura in seiner dritten Saison in der Formel 1 erneut angreifen...